01.03.2021
Menschen sind anders, Mentalitäten sind anders, Gewohnheiten sind anders, Denkweisen sind anders. Das ist nichts Neues und klingt auch erstmal nach Aufregung pur, wenn man sich entschieden hat, ins Ausland zu gehen.
Neues kennen lernen, Menschen kennen lernen, deren Kultur, deren Denkweise, und so viel mehr.
Es ist auch alles schön, wenn du im privaten Sinne diese anderen Gewohnheiten und Denkweisen begegnest. Menschen bei einem Treffen, draußen, irgendwo kennen lernen, etwas quatschen, etwas trinken, erfahren wie sie ticken und handeln, kann lustig sein. Im Stillen und ohne böse Absichten entscheiden wir, ob wir es bei einem schönen interessanten Gespräch lassen oder ob wir uns noch mal mit dieser Person treffen wollen, weil es so viel Gemeinsamkeiten und gute Themen zu besprechen gibt.So weit so gut, das war der schöne Teil…Und vielleicht kennst auch du, diese andere Seite, die dir den letzten Nerv rauben kann:
- Du stehst an der Kasse und die Kassiererin quatscht über Gott und die Welt mit einer Kundin
- Bei Behördengängen siehst du mindestens 5 verschiedene Personen, da nur eine Person für eine einzige Tätigkeit zuständig ist.
- Ausfüllen bei mir und zum Unterschreiben dann bitte bei Nr. 6 anstellen, denn das mache ich nicht (What????)
- Nach der Unterschrift bitte kurz zu Nr. 3, die haben den Stempel (im Ernst???) …
- Gastherme kaputt, 2 Wochen ohne warmes Wasser, da die eine besagte Person im Urlaub ist.
Als ich hier neu ankam, dachte ich, das halte ich nicht aus. Jede Woche stand irgendetwas an, wo ich teilweise dachte, ich zieh wieder weg. Ich wundere mich, dass überhaupt irgendein Mensch es schafft hier zu in Spanien zu wohnen. Bei dieser Bürokratie müsste doch eigentlich das ganze Land leer sein. Ich war wütend, denn mein Leben könnte doch so viel leichter sein.
Hmm, war Leichtigkeit nicht mit ein Grund, warum ich ausgewandert bin? Wieso ist es denn jetzt nicht so leicht? Vielleicht stellst du dir auch manchmal diese Frage?
Wenn wir den Fokus auf das Schwere richten, ist es egal in welchem Land wir leben. Wenn wir den Fokus auf die Leichtigkeit lenken, ist es auch egal in welchem Land wir leben.
Doch ich bin immer noch hier und das, weil ich es möchte, weil ich mich entschieden habe hier zu sein, nicht um Schwere zu entkommen und Leichtigkeit zu bekommen, sondern aus Spaß. Ich habe es akzeptiert, genauso wie scheinbar alle die sich entscheiden hier zu wohnen und nicht wieder wegziehen, da die Bürokratie hier ausgesprochen anders ist als in Deutschland.
Akzeptanz und Annehmen sind zwei ganz große Wörter in meinem Leben geworden. Jeden Tag haben wir damit zu tun, auf verschiedene Weise. Dinge und Situationen einfach anzunehmen, so wie sie sind ohne Druck, ohne dagegen anzukämpfen ohne den Gedanken „so will ich es nicht“, wenn ich es sowieso nicht kontrollieren kann. An diesem Punkt entsteht die Leichtigkeit. Das ist für mich der Schlüssel zur Leichtigkeit. Unsere innere Einstellung, so wie wir zu Situationen stehen, gibt uns die Leichtigkeit, nicht das Auswandern selber, der Gedanke Sonne, Meer, Tapas und Sangria.
Wenn du mehr Inspiration und Tipps haben möchtest, komm gerne in meine Facebook – Gruppe, da gibt es ganz viel davon.
Deine Nadine